Jean Améry (Hanns Maier), geboren am 31.10.1912 in Wien; Freitod am 17.Oktober 1978 in Salzburg. Buchhändlerlehre, Studium der Philosophie und Literatur in Wien. Erste literarische Veröffentlichungen (unter dem Namen Hanns Mayer); zusammen mit Ernst Mayer Herausgeber der Zeitschrift „Die Brücke“, von der 1934 vier Ausgaben erschienen. 1938 Flucht nach Belgien, 1940 in Südfrankreich interniert, illegale Rückkehr nach Belgien, dort 1943 als Mitglied einer Widerstandsbewegung verhaftet und ins KZ Auschwitz deportiert. 1945 von den Engländern in Bergen-Belsen befreit. Lebte seit 1945 in Brüssel, schrieb unter französischem Namen zunächst nur für Schweizer Zeitungen, publizierte seit den späten fünfziger Jahren auch in Deutschland. War außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste Berlin, korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, und Mitglied des PEN-Club der Bundesrepublik Deutschland. Jean-Améry-Preis für Essayistik, erstmals vergeben 1982.
* 31. Oktober 1912
† 17. Oktober 1978
von Elsbeth Pulver (E) , Eberhard Koch (B) und Julia Kabierske (B)
Essay
Jean Améry hat seit Kriegsende regelmäßig als Journalist gearbeitet, zudem hat er seit den fünfziger Jahren in größeren Abständen Bücher veröffentlicht – und doch wird man, wenn vom Schriftsteller Améry die Rede sein soll, fast ausschließlich an die kleine Zahl von Werken denken, die seit 1966, einsetzend mit „Jenseits von ...